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Förderprojekte

Streitschlichtung und Gewaltprävention

Pausenengel

Um die Pausen für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte friedvoller verlaufen zu lassen, wurde das Projekt Pausenengel ins Leben gerufen.

Interessierte Kinder aus den dritten Klassen können sich als Pausenengel bewerben. Die Klassenlehrerin wählt dann zusammen mit den Kindern der Klasse je 5 zukünftige Pausenengel aus.

Die Ausbildung beginnt im 2. Halbjahr des 3. Schuljahres, dann werden die Kinder von „erfahrenen“ Pausenengel des vierten Jahrgangs sowie  einer Lehrkraft ausgebildet und auf die Aufgaben als Pausenengel vorbereitet.

Aufgaben der Pausenengel

Pausenengel…

  • …arbeiten im Verborgenen.
  • …schaffen ein friedfertiges Miteinander auf dem Pausenhof.
  • …helfen ihren Mitschülern bei den kleinen Schwierigkeiten des Lebens.
  • …bieten freundlich ihre Hilfe an.
  • …gehen der Lehrkraft bei der Aufsicht zur Hand.
  • …sind aufmerksam und sehen viele Dinge, wie die Pause für ihre Mitschüler schöner werden kann.
  • …begegnen ihren Mitschülern und den Lehrkräften freundlich.
  • …sind keine Polizisten oder Sheriffs, die ihre Mitschüler bestrafen.

Die Pausenengel lernen durch aufmerksame Beobachtung anderen Schülern zu helfen. Dies zeigt sich z. B. durch Mithilfe beim Schließen von Jacken, beim Binden von Schuhen, durch Trösten, durch Entschärfung von Konfliktsituationen sowie situationsgerechter Argumentation und weitere Dinge.

Durch ihren Einsatz für Andere erfahren Schüler, auf sich selbst und ihre Leistung stolz zu sein. Das Gefühl „Ich werde gebraucht und anerkannt“ sowie die Akzeptanz durch die Mitschüler und die Lehrerschaft stärken ihr Selbstwertgefühl.

Die Schüler erleben durch die Übernahme der ihnen übertragenen Eigenverantwortlichkeit bereits früh, wie wichtig es ist, eigene Wertevorstellungen zu leben und entsprechend zu handeln.

Dieses Projekt fordert und fördert Kinder, die bereits durch persönliche Schwierigkeiten Hindernisse auf ihrem Lebensweg zu überwinden haben. Sie erhalten hier die Chance, etwas für ihre Gemeinschaft zu tun. Durch Einübung dieser Verhaltensweisen erfahren die Kinder soziale und persönliche Anerkennung.

Der Ansatz dieses Projektes „von Schülern für Schüler“ und die damit verbundene Verantwortung und Einsatzbereitschaft für den Mitmenschen führt zu einer Verbesserung des Zusammenlebens zwischen den Schülern und somit auch künftig zwischen den Menschen. Nicht Kraft oder Aggressionen bringen die Kinder voran, sondern Rücksicht, Verantwortung, Dialogbereitschaft und Einsatzbereitschaft.

Hilfe, bevor es brennt!

Soziales Kompetenztraining

Die sozialen und kommunikativen Kompetenzen unserer Schüler zu stärken ist uns sehr wichtig, sind sie doch auch ein sehr wichtiger Baustein für den schulischen Erfolg. Daher haben wir neben der hundegestützten Einzelarbeit mit auffälligen Kindern auch das Sozialtraining ganzer Klassen im Blick.

Mithilfe des Projektes „Hilfe, bevor es brennt!“ sollen die Kompetenzen der Kinder im Lebensumfeld Schule gestärkt werden. Die Grundlage dieses Trainings beruht auf einem spielpädagogisch-kommunikativen Ansatz. Dafür kommen zwei Trainer/innen über 10 Doppelstunden in die jeweilige Klasse und führen Übungen und Spiele mit den Schülerinnen und Schülern durch zur Eigen- und Fremdwahrnehmung, Kommunikation sowie zur Kooperation.

Durch ein Zielvereinbarungsgespräch vor Beginn des Projektes mit den jeweiligen Lehrerinnen, den Trainer/innen und einer Vertreterin der Beratungsstelle wird die besondere Situation der jeweiligen Klasse geklärt und die grobe Richtung festgelegt. An jede durchgeführte Trainingseinheit schließt sich eine Reflexion der Trainer/innen gemeinsam mit der Klassenlehrerin an. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Übungen und Spiele ihren Zweck erfüllen und in der nächsten Trainingseinheit effektiv mit passenden Übungen weitergearbeitet werden kann.

Das Projekt umfasst darüber hinaus eine zweitägige Fortbildungsveranstaltung für die Lehrerinnen der teilnehmenden Klassen sowie Informationsveranstaltungen für die Elternvertreter/innen. (vgl. Handout „Kurzinformation zum Projekt: „Hilfe bevor es brennt!“)

Mein Körper gehört mir!

Ein wichtiger Schwerpunkt innerhalb des Sexualkundeunterrichts an unserer Schule ist die Sensibilisierung für die eigenen Gefühle und die Stärkung des Selbstbewusstseins, diese auch zu äußern. Weiterhin sollen die Kinder auch lernen, die persönlichen Grenzen von anderen zu akzeptieren und nicht zu verletzen sowie darauf zu achten, dass auch ihre eigenen Grenzen nicht überschritten werden.

In diesem Rahmen findet alle zwei Jahre in den jeweils 3. und 4. Schuljahren das Präven­tionsprogramm gegen sexuelle Gewalt „Mein Körper gehört mir!“ statt. Schauspieler/Innen einer Theaterpädagogischen Werkstatt spielen in 3 Schulstunden à 45 Minuten im Ab­stand von je einer Woche den Kinder Szenen in unterschiedlicher Problemhärte vor, in denen es z. B. um ziependes Haarekämmen geht oder um den Nachbarn, der einen an den Po fasst. Sie konfrontieren anschließend die Kinder mit Fragen: Wann kippt eine Si­tuation vom Angenehmen ins Unangenehme, wann werden Grenzen überschritten, wann muss es aufhören. So wird die Wahrnehmung der Kinder sensibilisiert und ihr Zutrauen in die eigenen Gefühle gestärkt.

Die Spielszenen verdeutlichen außerdem, wie wichtig es ist, mit anderen über Nein-Gefühle zu sprechen und sich helfen zu lassen. Vor allem, wenn Kinder aufgefordert werden, das Erlebte und Erlittenen als Geheimnis zu hüten. Um den Kindern ihren Handlungsspielraum ganz deutlich zu machen, haben einige Geschichten einen offenen Ausgang, der Gefahr ahnen lässt.

Im anschließenden Gespräch entwickeln die Theaterpädagogen mit den Kindern gemeinsam Ideen, wie Kinder reagieren können, um den dargestellten Konflikt zu lösen. Das Thema „Schuld“ wird sehr deutlich gemacht und allen Kindern zum Abschluss die kostenlose Nummer für Kummer an die Hand gege­ben.

Bezuschusst wird das Projekt von der Präven­tionsstelle der Polizei ein Zuschuss beantragt werden. Die restliche Finanzierung erwirtschaften die jeweiligen Klassen über das Backen und Verkaufen von Waffeln.